Im April 1883 wurde Wilhelm Rothfuß in der alten Kniebiser Mühle geboren. Zuerst
war er Bauer, dann Holzhändler. Der "Mühlabauer" hat in seinem Leben unwahr-
scheinlich viel unternommen. Wilhelm Rothfuß hatte schon beim Bau der ersten
Skisprungschanze (1928 - 31) am Hang der Abendwiese mitgewirkt. Es war sein
Grundstück. Nun plante er eine noch viel größere Attraktion für den Kniebiser
Tourismus. Den alten Mühlensee wollte er zum Schwimmbad umfunktionieren, Die
Mühlenwiese am Südhang war geeignet zum "Licht-, Luft- und Sonnenbad", in dem
Wohnhaus entstand das "Cafe - Höhenschwimmbad."
Als die Gespräche alle positiv verlaufen waren, legte er im April / Mai 1931 den
Behörden den Plan vor. Im Juli genehmigte der Gemeinderat nicht nur das Bad,
sondern auch einen Verkaufsraum zum Ausschank alkoholfreier Getränke. Da
Wilhelm Rothfuß inzwischen seinen Wohnsitz in Freudenstadt hatte, setzte er
seine Schwester Emma als Geschäftsführerin ein. Wie schnell man damals
bauen konnte und wie clever er war, zeigte das Datum der Einweihung des
neuen Bades. Bereits am Samstag, den 25. Juli 1931, wurde im "Grenzer" in
einer Anzeige zur Baderöffnung am Sonntag, den 26.Juli 1931 eingeladen.
Emma Rothfuß führte offiziell die Aufsicht. Sie wurde dabei von ihrer ältesten
Schwester Pauline als Bademeisterin unterstützt. Auch für die Pension und das
Cafe fand W.Rothfuß einen Pächter. Wilhelm Rothfuß verstarb im Februar 1956
als Sägewerksbesitzer in Oberwolfach.
Anfang der 50er Jahre ging das Bad in den Besitz der Stadt Freudenstadt über.
1955 war die erste größere Sanierung. 2002 wurde das Bad mit einer Stahl-
wanne versehen und eine Solarheizung zur Wassererwärmung installiert.
Im selben Jahr wurde der Förderverein-Waldschwimmbad-Kniebis gegründet.